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Als Maßstab bezeichnet man im Modellbau das Verhältnis zwischen der Größe in der Wirklichkeit, z.B. der Länge eines Wagens, und dem entsprechenden Modell. Je nachdem wie genau dieses Verhältnis eingehalten wird spricht man technisch von
Die Nenngröße einer Modellbahn ist eine Kombination aus Maßstab der Modelle und verwendeter Spurweite. Im Idealfall stimmt dies überein. In der Praxis gibt es jedoch teilweise deutliche Unterschiede.
Abweichungen gibt es aus verschiedenen Gründen. So wurde in der Nenngröße H0 Reisezugwagen oft in der Länge mit 1:100 stark verkürzt. Trotzdem werden die Modelle als H0 bezeichnet und grundsätzlich als 1:87 definiert.
Besonders in England sind Nenngrößen verbreitet, die auf einem Maßstab beruhen, der eine leichte Umrechnung von Werten aus dem imperialen System erlaubt. So beruht die Nenngröße EM auf der Abbildung eines englischen Fuß (305mm) auf 4 mm im Modell, was 1:76,2 entspricht. Die exakte nötige Spurweite ist 18,2 mm. Aus praktischen Gründen wird von vielen Anbietern jedoch eine Nenngröße 00 (Null-Null) verwendet. Ebenfalls im Maßstab 1:76,2 jedoch unter Verwendung von 16,5 mm Schienenmaterial wie bei H0.
Für Nenngröße T werden bei 3 mm Spurweite zwei verschiedene Maßstäbe, abhängig vom dargestellten Modell, verwendet:
Bezeichnung | Spurweite | Maßstab | Rechnerische Modellspurweite |
---|---|---|---|
Normalspur | 1435 mm | 1:480 | 3 mm |
Kapspur | 1067 mm | 1:450 | 2,4 mm |
In der Praxis kommen aber auch Mischsysteme vor. Zur Abgrenzung reiner 1:480 Normalspur-Modelle/Anlagen gegenüber solchen mit Mischbestückung wird auch gerne die Nenngrößenbezeichnung QTT - Quarter TT anstelle von T verwendet.
In Japan ist ca. 80% des Bahnnetzes in Kapspur, mit 1067 mm Spurweite angelegt. Nur die neuen Schnellfahrstrecken des Shinkansen verwenden die 1435 mm breite Normalspur. Bei der Entwicklung des Spur-T Systems wurde eine Spurweite von 3mm festgelegt, was für die normalen Kapspur-Züge einen Maßstab von 1:350 ergibt. Dies ist ein in Japan weit verbreiteter Maßstab für Schiffsmodelle - ein Bereich in dem KK Eishindo auch langejährige Erfahrung hatte.
Um aber die sehr populären normalspurigen Shinkansen-Züge ebenfalls für das System anbieten zu können hätten diese in einem Maßstab von 1:480 ausgeführt werden müssen, was dazu geführt hätte, dass die eigentlich größeren Schnellzüge wesentlich kleiner würden als die kleineren normalen Züge. Als Kompromiss wurde ein Maßstab von 1:450 für Kapspur Modelle und 1:480 für Normalspurmodelle festgelegt.
Da die japanische Normalspurfahrzeuge in der Realität etwas ca 12% breiter breiter sind als Kapspur-Züge führt der um 7% unterschiedliche Maßstab in der Praxis dazu, dass Vorbildfahrzeuge beider Größen mit den gleichen Fahrgestellen und in etwa gleicher Größe abgebildet werden.
Richtiger Weise müssten daher europäische Vorbildfahrzeuge ebenfalls in 1:480 erstellt werden. Es wird jedoch auch dafür oft eine Umsetzung in 1:450 verwendet. Die daraus resultierende größere Höhe und Breite beträgt weniger als einen halben Millimeter und fällt daher kaum auf. Der Längenunterschied hingegen ist offensichtlich. Ein Reisezugwagen von 26,4 Metern länge wird in 1:450 jedoch bereits um fast 4 mm länger.
Andererseits müssen die Modelle oft eher den verfügbaren Fahrgestellen angepasst werden, was die Freiheiten zur Gestaltung einschränkt.
Effektiv gibt es daher vier verschiedene Auslegungen:
bzw. eigentlich sogar fünf:
Einige Selbstbauer verwenden T-Spur Material auch um sowohl maßstabsgerechte 3 Fuß Bahnen in 1:300 bzw. Meterspur-Fahrzeuge in 1:330 zu erstellen, als auch 750 mm Bahnen für Spur Z (Ze) im Maßstab 1:220 zu erstellen.