====== Warum genau diese Größe ====== Modulstandards gab es im Laufe der Jahre einige, angefangen bei in der Größe weitgehende freien Modulen, wie dem bekannten Fremo-System in H0, bei dem eigentlich nur das Übergabeprofil bestimmen wurde, bis zu T-Trak das eine recht feine Definition der einzelnen Dimensionen bietet und auf dem Gleissystem eines Herstellers (Kato) basiert. T-Trak dient auch als direktes Vorbild für TeMo. ===== N-Trak ===== [[https://www.ntrak.org/page-18061|N-Trak]] ist ist eines der frühesten Modulsystem (1970er) und stand für viele andere Pate. Im Gegensatz zu anderen Standards gibt es eine feste Besucherseite und ein Sichtschirm auf der Rückseite für alle Module. In Verbindung mit 180° Kehren lassen sich so geschlossen umgehbare Anlagen aufbauen, die trotzdem nicht (direkt) als Oval auffallen. Thema ist eine dreigleisige Linie mit 2 Haupt- und einem Nebengleis. Grundelemente des [[https://www.ntrak.org/NTRAK-Standards|Standard]] sind * 2 Fuß breit (610 mm) bzw. ein Vielfaches davon * 2 Fuß tief (610 mm) * 40 Zoll über dem Boden (1015 mm) * An der Rückseite befindet sich eine Sichtschirm mit 14 Zoll (35 cm), mindestens 8 Zoll (20 cm) * 2 Hauptgleise und ein Nebengleis * Abstand (Gleismitte) 20, 18,5 und 17 Zoll von Hinten (!) * d.h. Abstand des vordersten Gleis 102 mm von Vorne Ein Basismodul entspricht rund 100m Strecke. ===== T-Trak ===== [[https://www.ntrak.org/T-TRAK|T-Trak]] (Anfänglich auch Smart-N) wurde Anfang der 2000er Jahre in Japan, angelehnt and N-Trak, entwickelt. Ziel war dem geringerem Platzangebot japanischer Modellauer zu entsprechen, sowie die Integration weiter zu verbessern. Die Basis bildeten Trambahn-Module auf Basis des Kato-Gleisprogramms, daher auch das T. Die Grundidee entspricht der von N-Trak, die Modulgrößen wurden jedoch wesentlich detaillierter definiert. Die Größe wurde so gewählt, dass ein Aufbau auf Tischen, ohne eigene Füße, möglich ist. Durch Definition von Eck- und Übergangsmodulen wird ein geschlossener Aufbau deutlich erleichtert. Grundelemente des Standards sind [{{ :temo:ttrak.png?300|T-Trak-Modulstruktur}}] * 308 mm breit (1 Fuß minus 2 mm) bzw. ein Vielfaches von 310 mm minus 2 mm * 210-330 mm tief * 70 mm über dem Boden (ohne Füße) * 365 x 365 mm für 90° Eckmodule * 732 x 365 mm für 180° Endmodule * 559 x 559 mm für 90° Innen-Ecken * 596 x 365 mm für Übergänge (T-Module) * Sichtschirme mit 15-38 cm sind optional aber empfohlen * 2 Hauptgleise * 38 mm Abstand des Gleisbetts des vorderen Gleises vom Modulrand * 33 mm Gleisabstand (original 25) * 315/282 mm Kurvenradii für Eckmodule * 70-310 mm Platz zischen Modulen für Kabelsalat. Alle Gleisabmessungen beruhen auf dem Standard Kato Gleissystem. Aufs Vorbild umgerechnet entspricht ein Basismodul damit knapp 50m Strecke (bzw. 46 bei japanischen 1:150 Modellen) T-Trak hat auch ursprünglich versucht darauf basierende Standards anderer Größen mit zu definieren, die inzwischen aber aufgegeben. [{{ :temo:t-trak_standards_wiki_version_.png |Standardisierungsversuche von T-Trak über N hinaus}}] Das Basismodul für Nenngröße T sollte dabei eine Breite von 120 mm aufweisen, sowie einem Eckmodul von 186 mm verwendet werden. ===== Andere verwandte Standards ==== ==== oNeTrak ==== Onetrak basiert auf NTrak, stellt jedoch jedoch, ähnlich wie Fremo, eine eingleisige Hauptstrecke dar, was eher der US Realität entspricht. ==== BeNdTrack ==== Bendtrack ähnelt T-Trak in der Verwendung einer zweigleisigen Hauptstrecke sowie dem Konzept dass die Module zusammengesetzt ein Oval ergeben. Anders als diese ist jedoch das 'Gegen'-Modul bereits integriert. Das vermeidet alle Probleme durch ungleichlange Module, macht die Ovalstruktur aber deutlich offensichtlicher. ===== TeMo ===== ==== Grundüberlegungen ==== Grundsätzlich soll as Modulsystem dem von T-Trak ähneln, angepasst an die kleineren Abmessungen von Nenngröße T natürlich - vor allem aber passend zum Gleissystem. Dieses bestimmt durch die bei den Eckmodulen zu verwendenden Radien die maximale Tiefe. Zusätzlich sollte das jeweils erste Gleisstück ein Standard-Gleis sein, so dass auch bei der Verwendung von Flexgleisen innerhalb eines Modules eine sichere Verbindung möglich ist. === Radien === Die möglichen Relationen sehen wie folgt aus: [{{ :temo:temo-ecke-343mm.png?200|Beispiel eines Eckmoduls mit 343 x 343 mm}}] ^ Gleisbettbreite | 12,5 | |||| ^ Verwendeter Radius | | 120,00 | 132,50 | 145,00 | 157,50 | ^ Halbe Gleisbreite zum Rand | 6,25 | 126,25 | 138,75 | 151,25 | 163,75 | ^ Mindesttiefe mit einem Übergangsstück von | 30,00 | 156,25 | 168,75 | 181,25 | 193,75 | ^ Abstand Südgleis von Kante | 60,00 | 216,25 | 228,75 | 241,25 | 253,75 | ^ | ||||| ^ - mit zusätzlicher Gerade von | 30,00 | 246,25 | 258,75 | 271,25 | 283,75 | ^ - mit zusätzlicher Gerade von | 60,00 | 276,25 | 288,75 | 301,25 | 313,75 | ^ - mit zusätzlicher Gerade von | 90,00 | 306,25 | 318,75 | 331,25 | 343,75 | ^ - mit zusätzlicher Gerade von | 120,00 | 336,25 | 348,75 | 361,25 | 373,75 | Lesebeispiel Tabelle: - Bei Verwendung des kleinsten Radius (132,5 mm für das Außengleis), einem Übergangsstück von 30 mm, keiner weiteren Geraden und einem Abstand des vorderen Gleises von 60 mm von der Modulkante ergibt sich eine Mindestgröße von 228,75 mm im Quadrat. * Bei Verwendung des größten Radius (157,5 mm) und gleichen Parametern werden daraus 253,75 mm * Bei Verwendung des größten Radius und einer zusätzlichen Geraden mit 90mm (wie im gezeigten Bild) werden daraus 343,75 mm. Das Bild zeigt in Rot wie die die gewonnene Länge mit einem Flexgleis genutzt werden kann um einen nochmals wesentlich weiteren Kurvenverlauf zu erzielen - hier 235 bzw. 247,5 mm Radius - und so eine noch großzügigere Landschaftsgestaltung erlauben. Bei Verwendung eines 180° Moduls können auch die (2x) 30 mm am Übergang genutzt werden. === Gerade/Stückelung === Bedingt durch das 30 mm Raster und die Verfügbarkeit von 30,60 und 120 mm Stücken sind die Breiten von Streckenmodulen ebenfalls nur Gerastert möglich: ^ Länge ^ Schienen pro Gleis ^ Packungen ^ Restschienen ^ | 60 mm | 1 x 60 | 1 x R-003 | 1 x 60 | | 90 mm | 1 x 30 + 1 x 60 | 1 x R-012 + 1 x R-003 | 2 x 30 + 1 x 60 | | 120 mm | 1 x 120 | 1 x R-023 | 1 x 120 | | 150 mm | 1 x 30 + 1 x 120 | 1 x R-012 + 1 x R-023 | 2 x 30 + 1 x 120 | | 180 mm | 1 x 60 + 1 x 120 | 1 x R-003 + 1 x R-023 | 1 x 60 + 1 x 120 | | 210 mm | 1 x 30 + 1 x 60 + 1 x 120 | 1 x R-012 + 1 x R-003 + 1 x R-023 | 2 x 30 + 1 x 60 + 1 x 120 | | 240 mm | 2 x 120 | 2 x R-023 | 2 x 120 | | 270 mm | 1 x 30 + 2 x 120 | 1 x R-012 + 2 x R-023 | 2 x 30 + 2 x 120 | | 300 mm | 1 x 60 + 2 x 120 | 1 x R-003 + 2 x R-023 | 1 x 60 + 2 x 120 | | 330 mm | 1 x 30 + 1 x 60 + 2 x 120 | 1 x R-012 + 1 x R-003 + 2 x R-023 | 2 x 30 + 1 x 60 + 2 x 120 | | 360 mm | 3 x 120 | 2 x R-023 | - | | 390 mm | 1 x 30 + 3 x 120 | 1 x R-012 + 2 x R-023 | 2 x 30 | | 420 mm | 2 x 30 + 3 x 120 | 1 x R-012 + 2 x R-023 | - | | 450 mm | 1 x 30 + 1 x 60 + 3 x 120 | 1 x R-012 + 1 x R-003 + 2 x R-023 | 2 x 30 + 1 x 60| | 480 mm | 4 x 120 | 3 x R-023 | 1 x 120 | Wie zu sehen ist gehen nur die Breiten von 360 mm und 420 mm genau mit den Packungsgrößen auf. Die Überlegung ist nicht nur hilfreich für das Zusammenstellen fertiger Pakete, ((Das Beilegen kompletter Gleispackungen aus dem Standardsortiment ist einfacher als Gleise abzählen zu müssen)) sondern auch wenn der Modellbauer die Teile einzeln kauft. Bei 270 mm bleiben z.B. 4 von 10 Gleisen über. Hängt natürlich auch an den seltsamen 3er Packungen, ist aber einfach unschön. 240 mm und 480 mm bilden dabei noch Neben-Optima. Dort fällt zwar jeweils ein 120 mm (R-023) Gleis ab, ansonsten gehen die Größen aber gut auf und sie haben jeweils ein Minimum an Gleisstößen. === Anwendungsfall === Es ist natürlich auch wichtig was man mit dem Modulgestaltet werden soll und welche das Größe das im Maßstab benötigt. Klar, ein einzelner Triebwagen, wie ein KiHa 40, mit einer kleinen Haltestelle geht bereits gut auf 90 mm. Das sind bereits 43m in 1:480 ((Wenn nicht anders angegeben geht es hier nur um 1:480 für europäische Normalspurstrecken.)). Um das Einzuordnen hilft es auch real existierende Bahnhöfe und Züge anzuschauen. == Bahnsteige == Die wichtigsten Bauwerke auf einer Anlage sind natürlich Bahnhöfe und deren Bahnsteige. Typische Bahnsteiglängen in Deutschland sind: ^ Länge ^ 1:480 ^ Zugtyp ^ Ort(e) ^ | 140 m | 292 mm | Nebenbahn | Vilsbiburg, Pfarrkirchen | | 210 m | 437 mm | S-Bahn | München, Mühldorf | | 280 m | 583 mm | | Mühldorf, Vilshofen | | 330 m | 687 mm | | Landshut, Passau | | 370 m | 770 mm | | München Ost, Landshut | | 410 m | 854 mm | ICE | München Ost, Pasing, Passau, Landshut, Mühldorf | | 470 m | 979 mm | | Landshut | Selbst ein (aktueller) Nebenbahn-Halt im Nirgendwo ist bei 1:480 bereits fast 30 cm lang. Wohlgemerkt nur der Bahnsteig. Mit den Weichen an ein und Ausfahrt kommen da (mit Standardgleis) nochmals 180 bzw., bedingt durch die Geometrie, 360 mm dazu ((Entspricht 316 m, was fast eine Halbierung gegenüber den realen 710 m bedeutet.)) Natürlich kann man Fragen ob ein Großstadtbahnhof mit ICE-Halt auf ein Modul passen muss, muss er nicht, aber ein Nebenbahn- oder S-Bahn-Halt sollte schon ohne große Verrenkungen gehen. Außerhalb Deutschlands: ^ Länge ^ 1:480 ^ Zugtyp ^ Land/Ort ^ Bemerkung ^ | 90 m | | Nebenbahnen | England | 86-130m auf alten Stationen | | 160 m | 292 mm | Vorort / S-Bahn | Australien, Melbourne | | 240 m | | | England | Neubaustrecken, Fernverkehr | | 686 m | | | Indien | Standard; Durchschnittslänge 650 m; Geplant 715 | == Vorbildzüge == Der zweite Anhaltspunkt sind Züge beim Vorbild. Schließlich will man ja einen halbwegs glaubwürdigen Verkehr haben. ^ Länge ^ 1:480 ^ Fahrzeug ^ ^ Nahverkehr ^^^ | 37 m | 77 mm | GT8 Stadtbahn Karlsruhe | | 150 m | 312 mm | GT8 Vierfachtraktion | | 42 m | 88 mm | BR 642 (Desiro) | | 126 m | 263 mm | BR 642 in Dreifachtraktion | | 38 m | 79 mm | BR 643 (Talent 2-Teiler) | | 67 m | 140 mm | BR 643 (Talent 5-Teiler) | | 95 m | 198 mm | BR 140 mit drei Silberlingen | | 67 m | 140 mm | ET 420 S-Bahn (Kurzzug) | | 200 m | 417 mm | ET 420 S-Bahn (Vollzug) | | 386 m | 804 mm | Olymipiazug (BR 140 mit 14 Wagen) | ^ Fernverkehr ^^^ | 358 m | 745 mm | ICE 1 | | 410 m | 854 mm | ICE 2 Doppeltraktion | | 200 m | 417 mm | ICE 3 | | 400 m | 833 mm | ICE 3 Doppeltraktion | | 202 m | 421 mm | ICE 4 | | 404 m | 842 mm | ICE 4 Doppeltraktion | Auch wenn es nur ein Haltepunkt auf einer Nebenstrecke sein soll ist eine Bahnsteiglänge wenigstens 100 mm (relaistischer 200 mm) nötig. Mit einem ggf. nötigen Vorfeld (2 Weichen) werden da sofort 3-400 mm benötigt. == Längste Züge == ^ Länge ^ 1:480 ^ Zug ^ Land/Ort ^ | 900m | mm | Indian Pacific | Australien, Darwin/Adelaide | | 1100m | mm | The Ghan | Australien, Darwin/Adelaide | == Modellzüge == Der dritte Anhaltspunkt sind die angebotenen Züge, derzeit ausschließlich RSHK Material, die ja auf das Modul passen sollten: ^ Länge ^^ Art# ^ Modell ^ | 47 mm | m | 013-x | KiHa 40/47/48 | | mm | m | 010 | Hankyu 9000 | | mm | m | 011-A | Hankyu 9000 + Erweiterung | | 195 mm | m | 030 | JR 103 | | mm | m | 054 | JR 165 | | 205 mm | m | 038 | ICE3 Basis | | 425 mm | m | 039 | ICE3 Basis + Erweiterung | | 230 mm | m | 052 | Shinkansen | | 190 mm | m | TG-125 | HST 125 | | 455 mm | m | TG-1255 | HST 125 mit Erweiterung | Mal ab von den Einzeltriebwagen brauchen alle Züge wenigstens 190 - 230 mm an Bahnsteig, entsprechend etwa 100m, bzw. das doppelte davon. === Die Praxis (bei T-Trak) === Die Basisgröße von T-Trak, das ja scheinbar gut funktioniert, ist 310 mm. Es läge also nahe für T, entsprechend des Maßstabes, ein Drittel davon als Basisgröße zu verwenden, also ca 100-110 mm. Das ist jetzt schon sehr wenig.